[Mission Nr. 3] Gruselstunde im Nachtclanforum

Flammenpfote

Die Sonne ging schon langsam unter und die Nadelbäume warfen lange Schatten, welche sich ineinander vermischten und dunkle, tiefschwarze Flecken zwischen den Bäumen ergaben. Ein leichter Wind wehte durch die Baumwipfel und blaugraue Wolken zogen am Himmel entlang.

Der junge Kater bewegte sich langsam und unsicher durch den Wald, während er nervös den Kopf von links nach rechts bewegte um die Szenerie zu beobachten. Er wusste nicht genau, warum, doch sein ganzes Fell stellte sich auf, als wäre eine unbekannte Gefahr in der Nähe, welche er weder sehen, noch riechen oder gar angreifen konnte. Irgend etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Es war nur ein Gefühl, doch es jagte ihm einen kalten Schauer durch seinen ganzen Körper.

Mit einem flauen Gefühl im Magen bewegte er sich weiter durch den Wald. >Das ist doch alles Blödsinn, hier gibt es nichts wovor ich mich fürchten müsste! Meine Kopf spielt mir hier einen Streich, ganz klar!<
Inzwischen lief er etwas schneller, ohne dass es ihm bewusst war und so langsam änderte sich die Atmosphäre weiter. Die Bäume wirkten, als würden sie ihn anstarren und mit ihren Ästen einfangen wollen! Die Wolken zogen schneller vorbei und Flammenpfote hörte aus irgend einer Richtung ein Geräusch, welches er nicht einordnen konnte. Es war fast wie ein lautes Krächzen! Wäre ihm dieser Laut nicht so fremd gewesen, hätte es fast der Schrei einer Katze sein können...

Der flammenfarbene Kater verlangsamte seine Schritte, als er in der Ferne eine Art Bau sah, welcher mitten im Wald lag, aber verlassen schien. Er erkundete die Umgebung genau und spürte sein Herz pochen mit jedem Schritt den er ging. Ein merkwürdiger Geruch lag in der Luft. Irgendetwas zwischen Moder und Zerfall... Es schien aus dem Bau selbst zu kommen und entgegen aller Vernunft schaute Flammenpfote neugierig hinein, nur um seinen Kopf panikartig wieder abzuwenden und wie vom Blitz getroffen zu rennen! >Waren das gerade zwei rote Augen die mich angestarrt haben?!<

Wie in Panik verfallen rannte der Kater durch den Wald, hörte den Wind in seinen Ohren pfeifen und das Blut durch seinen Körper rauschen! Sein Herz pochte wie wild und hätte es noch schneller gepocht, wäre es ihm sicherlich in der Brust zersprungen! >Was geht hier nur vor sich?! Hoffentlich verfolgt es mich nicht!<
Flammes Körper schmerzte bitterlich, doch er hörte nicht auf zu rennen und schaute manchmal angsterfüllt zurück, was dazu führte, dass er manchmal über seine eigenen Pfoten stolperte und mit grauen erfüllt miaute!

Seine Lungen, Beine und seine Brust schmerzten schon in extremen Ausmaß, doch der Kater war in zu große Panik verfallen um das überhaupt bemerken und bewerten zu können! Was auch immer gerade hinter ihm her war, durfte ihn nicht einholen, sonst würde etwas schreckliches mit ihm geschehen, das wusste er sicher!
In der Ferne erkannte er nun eine große Lichtung und hielt direkt darauf zu, ohne zu wissen warum. Als er die Lichtung betrat, rannte er auf einen Baum am Rande zu und krallte sich mit seiner ganzen, verbleibenden Kraft in der Rinde fest um auf einen Ast zu klettern, was er mit großer Kraftanstrengung und angetrieben durch seine Panik schaffte. Er krallte sich in den Ast fest, legte den Körper eng an das Holz an und schloss zitternd die Augen. >Hoffentlich findet es mich nicht, hoffentlich findet es mich nicht...< dachte Flamme wie in Trance und schloss die Augen dabei.

So verharrte er noch einige Stunden, bis seine Panik und Angst endlich verflogen war und er wieder klar denken konnte. >Puh, scheinbar ist es vorbei... Ich sollte nach Hause gehen!<
Mit diesem Gedanken richtete sich der Kater auf... und krallte sich sofort wieder an den Ast fest. >Wie zum Teufel bin ich eigentlich hier hoch gekommen? Und was noch viel wichtiger ist... wie komme ich wieder hier runter?<

Unbeholfen schlich der junge Kater zurück an den Baumstamm, krallte sich in dessen Rinde fest um so langsam aber stetig nach unten zu klettern... leider bedachte er hierbei die Schwerkraft nicht mit, rutschte mit in den Baum gekrallten Pfoten herab und hinterließ eine lange Kratzspur in der Rinde, bevor er mit seinem Hinterteil hart auf einer Wurzel landete und noch zu allem Überfluss rücklings auf den harten Boden knallte.

Leicht benommen stand der Kater wieder auf, wie es schien war er unverletzt wie durch ein Wunder! Er wollte langsam wieder die Lichtung verlassen, da hörte er ein weiteres Geräusch hinter sich und schoss wie in Flammen in die entgegengesetzte Richtung davon. Eine graue Maus blickte ihm verwundert hinterher.