Katzenfarben- Welche Farbe hat meine Katze?

Hallöchen,
tja, welche Farbe kann meine Katze haben, wie sehen die Eltern von Schülern aus, die nachträglich erstellt werden, warum darf meine schwarze Katze keine blauen Augen haben, weshalb kann mein Kater nicht dreifarbig sein?
Diese Fragen möchte ich euch hier beantworten.

Ich fange mit dem Punkt an, der bisher am häufigsten vorgekommen ist:
Einer schwarzen Katze mit blauen Augen.
Prinzipiell ist es möglich, dass eine schwarze Katze blaue Augen hat. Aber: das ist ein seltenes Gen, das bisher lediglich bei der Rasse Ojos Azules vertreten ist, eine Rasse, die 1990 nur 10 Katzen umfasste. Das homozygote (also reinerbige) tragen dieses Gens führt dazu, dass die Kitten nicht überlebensfähig sind. Das Gen ist zudem an eine weiße Schwanzspitze gekoppelt, unter anderem kommen auch weiße Partien an den Pfoten hinzu. Sprich: komplett pechschwarz gibt es gar nicht mit blauen Augen.
Für ClanKatzen ist die Kombination schwarz mit blauen Augen ausgeschlossen. Ich begründe dies hiermit: Die Clans sind seit Katzengedenken isoliert von den Hauskatzen. Die Ojos Azules stammt von einer einzigen Katze in New Mexico ab und ist vor allem in Spanien beheimatet. Die Isolierung der Clans führt unweigerlich dazu, dass dieses Gen es nicht in den Genpool der Clans schafft.
Für Streuner und Hauskatzen ist die Kombination grundsätzlich nicht verboten; ABER bitte sehr ein, dass das Gen selten ist und damit nicht jede solche Katze hier zugelassen wird.
Zugelassen sind blaue Augen beim Tragen folgender Färbungen:
- weiße Katzen (auch shaded-Färbungen; dies sind weiße Katzen, deren Haarspitzen gefärbt sind); beachtet: ist eure Katze weiß, also trägt das Weiß-Gen reinerbig, dann besteht eine nicht gerade geringe Wahrscheinlichkeit für Taubheit und / oder Blindheit ein- oder beidseitig. Sind sie nicht taub, dann meist schwerhörig und es treten Bewegungskoordinationsprobleme auf.
Dies bedeutet eine extreme Einschränkung für eine Katze! (und bitte überlegt euch, ob ihr eine solche Katze spielen könnt)
- Tabby-Färbungen
- Maskenfärbungen (besonders häufig bei Siam und Siam-Mischlingen, außerdem Thai-Katzen)
- Katzen mit Point-Gen

Nächste Frage: Warum darf ein Kater nicht dreifarbig (schwarz-weiß-rot) sein? (Anmerkung: es gibt Schwarz-Weiß-Braune Kater, doch das ist nicht eine "echte" Dreifarbigkeit; Grund dafür ist, dass das Braun-Gen nicht auf dem X-Chromosom liegt)
Einfache Sache: Diese Dreifarbigkeit entsteht nur bei Kätzinnen. Das liegt daran, dass es nur möglich ist, wenn Schildpatt auf Scheckung trifft. Schildpatt wiederum entsteht, wenn die zwei X-Chromosome einer Kätzin unterschiedliche Färbungen tragen. Welches Haar welche Färbung hat, hängt dann davon ab, welches X-Chromosom das Barr-Körperchen ist. Das geht tief in die Molekulargenetik hinein, deshalb werde ich es hier nicht weiter ausführen.
Da Kater keine zwei X-Chromosome haben, sondern ein X- und ein Y-Chromosom, können sie dementsprechend nicht Schildpattfarben und auch nicht dreifarbig sein.
Es gibt selbstverständlich bei einem Defekt der Keimzellenbildung der Eltern auch Ausnahmen: Kater mit XXY-Genotyp. Aber: Auch dies bedeutet eine Einschränkung. Ein solcher Kater kann sich nicht fortpflanzen. Solche Defekte bei den Keimzellenbildungen kommen zudem sehr selten vor, weshalb ich auch diesen Phänotyp getrost vom Rollenspiel ausschließen kann. In Einzelfällen kann es eine Ausnahme geben- aber einigen wir uns einfach darauf, dass es keine solchen Kater gibt, so viele Katzen sind im RS ja nicht anzufinden, dass man mit der Statistik argumentieren kann. Diese Form der Mutation ist sehr selten.
Die Gene für Schwarz und Rot liegen jeweils auf dem X-Chromosom. Deshalb gibt es diese Kombination nur bei zeugungsunfähigen Katern. (Anmerkung: auch hier gibt es Ausnahmen- doch das ist noch wesentlich seltener als überhaupt die XXY-Mutation und daher wird es für dieses RS außer Acht gelassen)

Ist mein Kätzchen langhaarig oder kurzhaarig?
Die Kurzhaarigkeit wird dominant vererbt, das heißt, wenn
L für kurzes Fell und
l für langes Fell steht
sind alle Katzen mit folgenden Genotypen kurzhaarig:
LL, Ll
Langhaarigkeit entsteht lediglich bei dem Genotyp ll.
Aus zwei kurzhaarigen Katzen kann jedoch auch eine langhaarige kommen, nämlich wenn die Eltern folgendermaßen aussehen:
Ll x Ll
Für die Kitten entstehen dadurch folgende Möglichkeiten:
LL, Ll, ll
Es ist auch möglich, dass über viele Generationen hinweg Langhaargene weitervererbt werden- doch je weiter die letzten Langhaarkatzen im Stammbaum zurückliegen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das Gen noch erhalten ist.

Das heißt also im Endeffekt, dass einer Langhaarlinie keine Kurzhaarkätzchen entspringen können.

http://www.katzengenetik.com/wei%C3%9Fe-katzen/
http://www.neva-masquerade.de/seltene-rassenOA.htm
http://fellfarben.kitticat.de/blue-tortie
http://www.katzengenetik.com/langhaar-kurzhaar-vererbung/
http://de.wikipedia.org/wiki/Ojos_Azules

Ein Bildchen mit Farbschemata:

Farben und Tabby-Muster:

Generell gibt es alle Farben (außer evt. Black Smoke, dazu habe ich nichts gefunden) mit weiß. Nicht nur Blue, Black und Red. "Mit weiß" bedeutet, dass die Katzen gescheckt sind.
Aufgepasst! Die Schecken können dort, wo ein Auge sich innerhalb der weißen Fellpartie befindet, auch ein blaues Auge haben (oder halt zwei, wenn beide Augen in weißen Fellpartien liegen), ABER: dann besteht eine nicht gerade geringe Wahrscheinlichkeit für Blind- oder Taubheit oder gar beides, wie bei rein weißen Katzen auch.
Auch Tortie (Schildpatt) kommt außer bei Amber (Black Smoke wahrscheinlich auch nicht) überall vor. Tortie ist immer eine Farbe plus Red. Tortie-Katzen sind ausschließlich weiblich (bis auf wenige, auf Genommutationen beruhende Kater, die dann bis auf gaaaaanz wenige Ausnahmen auch noch zeugungsunfähig sind).

Red:
Diese Farbe liegt auf dem X-Chromosom. Das heißt, eine Kätzin, die Red trägt, ist genau dann Rot, wenn sie auf beiden X-Chromosomen Red trägt. In allen anderen Fällen ist sie Schildpatt (Tortie). Kater, die Red tragen, sind auch Rot. Trägt der Kater noch Silver oder Light dazu, wird die Farbe aufgehellt. Agouti und Tabby-Gene bilden eine Fellmusterung aus. Das zusätzliche Tragen von Weiß führt zu einer Scheckung.

Black:
Black ist ein dominantes Gen. Das heißt, eine Katze ist schwarz, sobald sie auch nur ein einziges Gen für schwarz trägt- es sei denn, es ist eine Kätzin, die noch Red trägt. Diese ist dann Schildpatt. Black kann aufgehellt werden und wird dann eher grau, ist ein Tabby-Muster ausgeprägt und zu sehen, wenn die Sonne auf das Fell scheint, wird von einem Schwärzling gesprochen. Auch hier wird die Kombination mit weiß zu einem Schecken.
Der gewöhnliche Wildtiger ist ein Black-Tabby-Mackerel.

Blue:
Blue ist charakteristisch für beispielsweise die Russisch blau oder auch die Kartäuserkatze. Blue ist ein verdünntes Black. Da Black dominant ist, kann eine blaue Katze auch noch Cinnamon ODER Chocolate tragen, sie ist trotzdem noch Blau. Werden eine blue- und eine chocolate-Katze verpaart, können die Jungen folgende Farben haben: Blue, Black, Chocolate, Cinnamon, Fawn, Lilac.

Lilac:
Diese Farbe ist entweder verdünntes Chocolate oder eine verdünnte Kombination von Chocolate und Cinnamon.

Smoke:
Smoke-Katzen sind immer einfarbig. Das Smoke-Gen sorgt für ein weißes Unterkleid und kann bei verschiedenen Grundfarben vorkommen. Smoke-Katzen sind immer Non-Agouti (aa).

Silver Shaded:
Shaded (kommt vor als Silver oder Golden) ist eine Agoutikatze mit irgendeinem Tabby-Muster. Dazu gehört entweder ein Silver-Gen oder ein Wide Band Gen- eine Kombination aus beidem ist auch möglich.

Cinnamon und Chocolate:
Chocolate wird mit b, Cinnamon mit bl bezeichnet. Black (B) dominiert beide, Chocolate (b) dominiert Cinnamon (bl).
Gleichzeitig b und bl tragen kann nur eine rote, weiße oder cremefarbene Katze tragen.

Chinchilla:
Dies ist eine Form von Silver Shaded. Es wird auch Silver Tipped genannt.

Tabby-Muster:
Damit Tabby-Muster ausgeprägt werden, muss das Agouti Gen A getragen werden. Ob Aa oder AA ist dabei egal; es muss nur getragen werden.