Hierarchie der Clans | NachtClan
Anführer:
Schattenstern
2. Anführer:
Frostherz
Heiler:
Maskenblume
Heilerschüler:
Flachspfote
WolfsClan
Anführer:
Wolf
2. Anführer:
//
Heiler:
Reserviert
Heilerschüler:
Reserviert
|
Begebenheiten | Jahreszeit:
Blattfülle
Tageszeit:
Sonnenaufgang (ca. 8:00 Uhr)
Wetter:
Es ist ein kühler Morgen. In der Nacht hatte es gewittert, dadurch findet man nun überall Pfützen im Territorium der Clans. Die Wolken sind bereits weiter gezogen alles ist von einer unangenehm feuchte bedeckt . Die Sonne scheint nun wieder.
Die Jagdbedingungen:
Sämtliche Nagetiere scheinen sich verkrochen zu haben. Vögel werden nun aktiv. Sie suchen im aufgewühlten und noch feuchten Boden nach Würmern, die es nun an die Erdoberfläche verschlägt. Auch Frösche sind nun vermehrt unterwegs! |
Gästeaccount | Wir haben nun auch einen Gästeaccount. Diesen könnt ihr gerne nutzen wenn ihr den NachtClan besser kennen lernen wollt. Login: GästeaccountPasswort: dernachtclan (Am Rollenspiel kann mit dem Gästeaccount nicht teilgenommen werden). |
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| | Vale macht auch mal ein paar Storys.... | |
| Autor | Nachricht |
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Abzeichen : Anzahl der Beiträge : 52
Ort : Asgaard; SHIELD
| Thema: Vale macht auch mal ein paar Storys.... Do Jul 02, 2015 6:47 pm | |
| Hallo Gast !
Ich habe einfach mal alles zusammen gekratzt was ich im Laufe des letzten Jahres geschrieben habe. (Ok, an der WaCa-Geschichte arbeite ich schon ewig, aber ok xD) Ich hoffe es gefällt euch^^ - Klappentext:
Seit Ewigkeiten sind Wald und Stadt von einander getrennt, Clans und Gangs wissen voneinander nichts. Doch dann kommt die Zeit des Umsturzes und ein von Machtgier zerfressener Krieger will beide unter seine Herrschaft bringen. In jeder Zeit wird ein Junges geboren, das die Clans nicht kennt, aber dennoch deren letzte Hoffung ist.
Wenn das Gewitter wütet, sucht das sichere Tal, denn dorthin wird es nicht kommen! Aus vielen wird eins, aus groß wird keins, Gut und Böse werden sich zu erkennen geben, wenn die Zeit reif ist!
- Hierarchie der Katzen:
Berg-Clan Anführer: Grasstern – brauner Kater mit einer weißen PfoteZweiter Anführer: Blütenherz – rotweiße Kätzin mit einer blütenförmigen Markierung auf der SchulterHeiler: Himmelpelz – blaugrauer Kater mit einem wolkenförmigen, weißen FleckMentor von Rotpfote – braune Kätzin mit roten PfotenKrieger: Eisenherz – großer graugetigerter KaterMentor von Milchpfote Gelbauge – schwarze Kätzin mit ungewöhnlich gelben AugenGroßpelz – sehr großer braun-schwarzer KaterGoldohr - kleine sonnenfarbene KätzinKleinschweif – grauer Kater mit sehr kleinem Schwanz Mentor von Hasenpfote Wasserschweif – weißer Kater mit wellenförmigem FellHolzpelz – brauner Kater Mentor von Schluchtpfote Apfelblüte – weiß-hellbraun gefleckte KätzinLauchfell – braun-weißer Kater mit sehr langem SchweifMohnschweif – tiefrote Kätzin mit grünen AugenBachstreif – junger, graugetigerter Kater mit weißem Streifen auf der NaseSchüler: Hasenpfote – hellbrauner Kater mit dunkelbraunem TigermusterMilchpfote – gelblich, weißer KaterSchluchtpfote – dunkelraugetigerte Kätzin mit schwarzem RückenKöniginnen: Nachtfuß – graue Kätzin mit schwarzen Pfoten(Mutter von Kieseljunges, Dachsjunges und Graujunges) Lotuspelz – leicht rotliche Kätzin(Mutter von Lilienjunges, Seejunges) Älteste: Windlaune – graue KätzinGroßohr – kleiner grauer Kater mit großen OhrenHellfuß – hellbrauner KaterStein-Clan Anführer: Kristallstern – leuchtend weiße KätzinZweiter Anführer: Riesentatze – schwarz-weißer Kater mit sehr großen PfotenHeiler: Tannenzweig – braune Kätzin mit grünen AugenKrieger: Kirschpelz - rote Kätzin mit dunkelroten PunktenRundschweif – grauer Kater mit plattem SchwanzSchüler: Lichtpfote – weiße Kätzin mit hellblauen AugenÄlteste: Schwarzherz – weißer Kater mit schwarzer BrustWiesen-Clan Anführer: Orangestern – orangeroter KaterZweiter Anführer: Gewitterblitz – gelbgetigerter KaterHeiler: Sturmreiter – älterer dunkelgrauer KaterMentor von Wirbelpfote – schwarz gesprenkelter KaterKrieger: Nebelschweif – brauner Kater mit dunkelgrauem SchweifRastfuß – kleiner rot-brauner KaterRosenschwarz – rote Kätzin mit schwarzen StreifenSchüler: Lederpfote – brauner KaterNachtschwarze Führer: König der Nacht – schwarzer Kater mit dunkelgrauen AugenKronprinz: Kronprinz von den schwarzen Streifen – sehr dunkelgetigerter KaterKämpfer: Kriegerin der Dunklen Flüsse – schwarz-graue KätzinKrieger der Schwarzen Erde – dunkelbrauner KaterKrieger der Nächtigen Wolken – grauschwarzer KaterAuszubildende: Nächtliches Gras – graue KätzinDunkler Sand – braun-grauer KaterGebärende: Kriegerin des saubigen Windes – graue Kätzin mit dunklen StreifenKriegerin von den fliegenden Raben – schwarze Kätzin mit grauen PfotenAlte: Alter der schwarzen Fische – schwarz-grauer Kater mit glänzendem FellAlte der grauen Steine – graue KätzinKräuterkundiger: Kundiger der Dornenbüsche – dunkelbrauner KaterTaghelle Führer: König der Sonne – weißer Kater mit hellgelben AugenKronprinzessin: Kronprinzessin des hellen Lichtes – sehr hell sandfarbene KätzinKämpfer: Kriegerin der hellen Tropfen – hell-blaugrau getupfte KätzinKrieger des fallenden Regens – hellgrauer Kater mit TupfenKriegerin der aufgehenden Sonne – hellrote KätzinKrieger des strahlenden Mondes – heller KaterAuszubildende: Dreckige Wolke – weiß-hellgrauer KaterAlte: Alter Kundiger des Wasserfalls – hell goldener KaterAlte der Regenbogen – Kätzin in hellem SchildpattKräuterkundiger: Kundige des Sternenlichts – graue Kätzin mit hellen TupfenHauskätzchen Willy – braun getigerter KaterKitty – graue KätzinMaya – orangerot getigerte Kätzin mit bernsteinfarbenen Augen
__________________________ - Prolog:
Es war eine regnerische und stürmische Nacht. Die Bäume bogen sich unter dem starken Wind sosehr, das ihre Zweige fast den Boden berührten. Die Straßen waren von dreckigem Licht erleuchtet. Zwischen diesem Licht huschte ein Schatten auf und ab. Kurz streifte das Licht ihn. Es war eine Katze. Sie setzte sich auf eine mehr oder weniger trockene Stelle und blickte sich um. Sie musste nicht lang warten. Von der anderen Seite sprang eine andere Katze auf die Straße und als kein Auto kam hinüber. „Maya!“, sagte der Kater. „Was machst du hier? Ich dachte, wir wollten uns nur noch im geheimen Tal treffen!“ „Ich erinnere mich.“, sagte Maya. „Doch das ist zu wichtig um bis zum nächsten Halbmond zu warten.“ Das Junge das unter ihr saß, und bis jetzt nichts gesagt hatte, fing plötzlich an kläglich zu miauen: „Wo sind wir? Was machen wir hier? Wer ist das?“ Maya beruhigte das Kätzchen. „Still, Schatz.“, sagte sie. Ihr Ton war beruhigend, aber bestimmt. „Wir sind an einer Straße und das…“, sagte Maya und schippte mit dem Schwanz in Richtung des Katers, „…ist dein Vater. Ast.“ Die Augen des Kätzchens wurden groß. „Das ist mein Vater?“, fragte es ungläubig. „Ja, das bin ich.“, sagte Ast. Dann wandte er sich an Maya. „Zurück zum eigentlichen Thema. Warum seid ihr hier? Du weißt das es gefährlich ist!“ Maya sah ihn an. In ihren Augen konnte man sehen, dass sie ihn recht gab. „Ich weiß.“, sagte sie wieder. „Ich wollte dir jemanden anvertrauen.“, sagte Maya und schob ihm das Kätzchen zu. Ast wich irritiert zurück. „Was soll ich damit?“, fragte er. Maya sah ihn an. „Du sollst sie zu dir nehmen. Die anderen sind schon weggegeben und ich will sie nicht auch noch verlieren.“ Sie leckte das Junge über die Ohren. „Naja…“, sagte Ast und musterte das Kätzchen von oben bis unten. Maya sah in streng an. „Sie ist stark und mutig! Sie ist eher wie du. Ihre Brüder waren wie ich…“ Sie senkte den Kopf. Ast blickte sie kurz an. „Ich nehme sie zu mir.“, sagte er schließlich. Maya blickte ihn dankbar an. „Wie ist ihr Name?“, wollte Ast wissen. Maya´s Blick wurde hart. „Wir hatten eine Vereinbarung, Ast. Oder hast du das vergessen?“, fragte sie und fragte sich ob er sie vergessen hätte. Ast runzelte die Stirn, als er nachdachte. Dann fiel es ihm ein. „Ach ja! Du hast recht!“, sagte er und senkte beschämt den Kopf. Wie hatte er das vergessen können. „Wie nennst du sie?“, fragte Maya. Ast dachte kurz nach. „Sie wird Tal heißen. Nach unserem gemeinsamen Treffpunkt.“, sagte er dann. „Gut.“, meinte Maya. Sie leckte Tal ein letztes Mal die Ohren und flüsterte: „Sei stark meine wunderbare Tochter!“ Dann sprang sie in die Schatten der Nacht und war verschwunden.
- 1. Kapitel:
Tal legte die Katenminze ab. “So fertig“, dachte sie. Sie drehte sich um und blickte seufzend auf den Haufen zerstörter Kräuter. Der Sturm letzte Nacht hatte ganze Arbeit geleistet. Sogar die Zwiebeinerpflanze, deren Blätter einen Saft produzierten der gegen Verletzungen und Wunden gut war, war nicht verschont geblieben. Ihre dicken fleischigen Blätter waren zerfetzt und unbrauchbar. „Mäusehirn!“, tadelte sie sich laut. “Wenn ich alles ordentlich weggeräumt, wäre noch alles ganz!“ Dann brachte sie die unbrauchbaren Kräuter, Fuhre für Fuhre, an den Rand der Lichtung. Als sie fertig war setzte sie sich hin. Der Sturm gestern war schlimm gewesen. Überall waren die Blätter und Äste der Bäume verstreut. Sie hatte den ganzen Vormittag, damit verbracht die Lichtung zu säubern. Außerdem hatte auch Zweibeinermüll mit dortgelegen. Das war sonst nie so. Tal lies die Schultern und den Kopf hängen. Es war schon Blattfall und sie hatte noch keinen Kräutervorrat für die Blattleere angelegt. Sie seuftzte wieder und stand auf. Sie überquerte die Lichtung und ging in den Zweibeinerort. Dort fand sie noch viel mehr Katzenminze, Ringelblume und Kamille. Sie entdeckte auf dem Rückweg einen Strauch mit Wacholderbeeren. Ein Vogel saß darauf und pickte die Beeren ab. „Nein! Verschwinde!“, kreischte Tal, in ihrer Verzweiflung dem Vogel zu, ließ die Kräuter fallen und machte einen riesen Sprung, hinauf zu dem Vogel. Der schaffte es gerade noch aufzuflattern, dann hatte sie ihn. Ein Pfotenhieb und er regte sich nicht mehr. Sie ließ ihn auf ihre Kräuter fallen und sah sich die restlichen Wacholderbeeren an. Viel war nicht übrig. Sie riss alle ab, die sie finden konnte und machte sich auf den Weg nach Hause. Sie sortierte ihre Funde und war enttäuscht. Rainfarn, war alle und Studentenblume fast. “Wenn Rosenfell doch nur hier wäre! Die wüsste wo ich was finde.“, dachte sie traurig. Rosenfell hatte als junge Katze einmal bei Wildkatzen gelebt. Sie hatte Tal alles beigebracht was sie wusste. Dann vor einem Viertelmond hatte sie einen Kampf und starb an den Verletzungen. Niemals würde sie das vergessen. Rosenfell und sie waren damals Kräutersammeln. Dann waren sie gekommen und hatten sie eingeschlossen. „Wen haben wir denn da? Wissen sie nicht das das unser Terretorium ist?“, hatte ein Kater mit struppigem Fell und einem zerissenen Ohr gefragt. Die Katzen um ihn herum hatten zustimmend miaut. Tal hatte an den bunten Fellen erkannt, das es weder Nachtschwarze noch Taghelle waren. „Dann wollen wir es ihnen einmal zeigen“, hatte der Kater gesagt, war abgesprungen und… Eine Bewegung im Farn riss sie aus ihren Gedanken. Sie hörte Schritte. Und die kamen genau auf sie zu! Dann brach eine Katze durch den Farn. „Willy!“, rief Tal erstaunt. „Was machst du hier?“ Doch Willy gab keine Antwort. Er saß keuchend da, die Augen geweitet vor Angst. „Was ist los?“, fragte Tal wieder. Stille. Dann ein großes Luftschnappen und dann die Antwort. Liese und erstickte Worte. Tal musste genau hinhören um sie zu verstehen. „Nachschwarze…Angriff…Taghelle…ich und…Kitty…“ Seine Stimme erstarb. „Sag was passiert ist.“, wiederholte Tal. In ihrer Stimme zeigte sich jetzt leichte Panik. Willy holte tief Luft. Seine Stimme war jetzt deutlich zu verstehen, obwohl die Worte zitterten. Und was er sagte erschreckte Tal zutiefst. „Die Nachtschwarzen haben die Taghellen angegriffen und Kitty ist zwischen die Fronten geraten. Der Nachtkönig hat sie schwer verletzt. Komm und hilf ihr, oder sie stirbt!“
- 2. Kapitel:
„Ich komme!“, sagte Tal und rannte in ihren Bau. Sie blickte sich hektisch um. Katzenminze half nicht, da konnte sie noch soviel nehmen. Dann schnappte sie sich ihren ganzen Vorrat an Ampfer und wollte schon heraus rennen als ihr auffiel, dass es nicht reichen würde. Sie kehrte um, packte die wenige Studentenblume und Spinnenweben. Dann überlegte sie noch einmal, legte die Kräuter ab und ging zum Ende des Baues. Sie nahm seufzend ein Farnblatt, auf dem hellrot leuchtende Beeren lagen. Sie hoffte sie würde sie nicht brauchen. Sie legte alles auf einen Haufen und rannte so schnell sie konnte, ohne etwas zu verlieren, aus dem Bau. Willy trat draußen von einer Pfote auf die andere. „Zeig mir wo sie ist!“, sagte Tal und Willy rannte sofort los. Sie versucht ihm, so schnell wie möglich, zu folgen. Sie überquerten einen Donnerweg, dann traten sie auf eine freie Fläche, die mit dem gleichen harten Material überzogen war. Sie blickte sich um. Überall war Blut und einige Katzen lagen tot oder verletzt auf dem Boden. Ein paar schwarz-graue waren tot und auch ein paar helle Katzen regten sich nicht mehr. “Wann hören sie endlich auf?“, fragte sich Tal. Willy war schon weitergegangen und führe sie zu einem grauen, mit blutbeflecken Fell. „Hier“, sagte er. Tal beugte sich über die Kätzin. „Kitty?“, fragte sie vorsichtig. Erst dachte sie Willy hätte sich geirrt und Kitty wäre doch tot, dann aber öffnete Kitty ihre, vor Schmerz, glasigen Augen. „Kitty!“, rief Willy, schubste Tal zur Seite und leckte Kitty hektisch. Tal legte die Kräuter ab. „Hole die anderen. Zumindest die, die noch laufen können.“ Willy nickte ihr zu, stand auf und trottete los. Tal schritt auf die andere Seite der Lichtung. Überall lagen tote Katzen und sie bemerkte den Kater, an dem sie vorbei lief erst nicht. Sie blieb vor ihm stehen und sah ihn an. Sein Fell war eigentlich weiß, wie sie an einigen freien Flecken erkennen konnte. Im Moment war es aber rot und fleckig. Sie schnüffelte an ihm und fuhr ungläubig zurück. „Wolke!“, miaute sie. Der Kater hob den Kopf. „Tal“, antwortete er mit matter Stimme als er sie erkannte. „Was tust du hier?“, fragte sie. „Ich gehöre jetzt zu den Taghellen. Es ist meine Aufgabe zu kämpfen. Und ich bin nicht Wolke! Mein Name ist Dreckige Wolke.“, miaute Dreckige Wolke und richtete sich schwankend auf. Er blickte sich um und erstarrte. „Nein“, hört Tal ihn flüstern und im nächsten Moment, war er schon verschwunden. Tal folgte ihm. Dreckige Wolke bremste unvermittelt, neben einer grau gefleckten Katze, ab. Er stupste sie mit der Nase an. „Helle Tropfen?“ Seine Stimme war verzweifelt. „Wer ist sie?“, fragte Tal. Dreckige Wolke blickte sie mit vor Schmerz, Angst und Kummer geweiteten Augen an. „Sie ist meine Ausbilderin. Ich kann nicht ohne sie!“ Die Kätzin regte sich. „Fallende Tropfen!“ „Für dich immer noch ‘Kriegerin der hellen Tropfen‘ “, keifte die Kätzin. Dreckige Wolke zuckte zurück. „Wer ist das?“, fragte Helle Tropfen. „Das ist Tal. Sie ist eine alte Freundin.“ „Dreckige Wolke, hast du deiner Vergangenheit nicht abgeschworen?“, sagte Helle Tropfen mit zusammen gekniffenen Augen. „Was?!? Ich dachte wir wären Freunde!“, fauchte Tal ungläubig. Dreckige Wolke zuckte wieder. „Sie kann dich heilen!“, miaute er. „Ich brauche keine Katze dafür! Das kann ‘Kundiger des Sternenlichtes‘ machen.“ Dann fiel Helle Tropfen in sich zusammen. „Es dauert zu lange um zu den Schlafplätzen zu gehen. Das würdest du nicht schaffen“, sagte Dreckige Wolke. „Na gut…“, murrte Helle Tropfen und folgte Tal. Sie ging zu der Katzengruppe die sich um Willy gescharrt hatte. Tal sah eine Katze die kaum noch stehen konnte und sah, dass sie gleich fallen würde. Die hatte einen tiefen Riss in der Kehle. Und Tal behandelte alle und gab der Katze die letzte Ruhe. Als sie fertig war, gingen alle zusammen zu ihrer Lichtung. Dreckige Wolke stütze Helle Tropfen, Willy stütze Kitty und ein Tagheller namens ‘Krieger des Fallenden Regens‘, stützte eine Kameradin die ‘Kriegerin der funkelnden Fische‘ hieß. Schweigend trotteten sie den Donnerweg entlang.
- 3. Kapitel:
Tal schüttelte den Kopf und Tropfen flogen durch die Luft. Seit sie aufgebrochen waren hatte es geregnet und jetzt war der Regen so stark, dass er sogar durch das dichte Blätterdach des Waldes tropfte. Sie drehte sich um. Dreckige Wolke stütze die schwache ´Kriegerin der Hellen Tropfen´, die jeden Augenblick mehr Blut verlor. Willy stütze die mit Blut und Regen überströmte Kitty. Sie musste den Kopf abdrehen, es war ein grauenhafter Anblick. Der Farn raschelte, als sie auf die wenige Fuchslängen breite Lichtung, trat. „Wir sind da.“, miaute sie mit fester Stimme. Doch innerlich zitterte sie. ‚Wie viele Katzen werden sterben, bevor ich sie retten kann? ‘ Sie hörte wie sich einige Katzen hinter ihr, auf den Boden fallen ließen. Sie schnippe mit dem Schwanz, als Zeichen das sie weitergehen sollten. Tal trottete zum anderen Teil der Lichtung wo der Bau stand wo eigentlich die Kräuter für den Winter lagerten, doch diesen Blattwechsel war der Bau halbleer, weil sie nicht mehr gefunden hatte außer Katzenminze, Katzenminze und nochmal Katzenminze. Sie legte die restlichen Kräuter, in ihrem Maul ab, und befahl den anderen Katzen: „Schiebt die Kräuter an den Rand, und stopft mit Katzenminze die Löcher auf.“ „Mit Katzenminze?“, hörte sie die fragende Stimme von Dreckige Wolke. Sie blickte ihn wütend an. ‚Sie einfach still! Sie einfach still!‘ Sie packte etwas davon und stopfte es in ein Loch. Sie konnte hören, dass Willy und Dreckige Wolke ihr versuchten zu helfen. Sie drehte sich um und sah dass die andren Katzen, teilnahmslos auf den Boden saßen. Kitty und ´Kriegerin der funkelnden Fische` hatten noch nicht mal genug Kraft, um sich ein Nest zu bauen. Tal trat näher heran. Kitty lag auf der Seite und funkelnde Fische hatte sich fest zusammen gerollt. Tal musste den Blick abwenden. Jetzt wo Kitty so dalag, konnte man ihre Wunde sehen, die sich über ihre Kehle bis zum Bauch zog. Sie hatte eine solche Verletzung noch nie gesehen. ‚Jedenfalls nicht bei einer lebendigen Katze.‘ Während die anderen weiterarbeiteten, versorgte sie die Wunden der Verletzten noch einmal. Jetzt ging sie so gründlich wie möglich vor. Kitty legte sie eine neue Lage Sinnenweben auf, helle Tropfen bekam blutflussstoppende Kräuter und dem Rest, außer Dreckige Wolke und Willy, verabreichte sie Ringelblume und alle sollten sofort schlafen. Sie blickte auf. Es war schon dunkel. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie spät es geworden war und Willy zusammen mit Wolke hinter ihr stand. Sie wollte sich gerade umdrehen, um neue Kräuter zu holen, als Willy sie stoppte: „Es ist schon spät. Du hast heute genug gearbeitet. Du solltest schlafen gehen “, sagte er im Bestimmerton. Sie schüttelte ihr ab und wiedersprach: „Stimmt nicht! Ich bin noch nicht mal müde!“ Dann gähnte sie, Willy warf Dreckige Wolke einen vielsagenden Blick zu und der zuckte belustigt mit den Schnurrhaaren. „ Nicht müde, hä? Geh schlafen, du hast genug getan.“ Tal blickte ihn entgeistert an. „Aber was ist mit euch? Ihr…“ „Wir bekommen das hin“, fiel ihr Dreckige Wolke ins Wort und drängte sie mit sanfter Gewalt aus dem Bau. Tal seufzte und warf einen letzten Blick über die Schulter. Sie trottete, trotz Erschöpfung schnell über die Lichtung, konnte aber nicht verhindern das ihr Fell tropfnass wurde. Schnell schlüpfte sie in ihren Bau. Es regnete immer noch stark und sie konnte die Tropfen hören, die von draußen an ihren Bau prasselten. ‚Was wird morgen werden?‘ Und über diesen Gedanken schlief sie ein.
- 4. Kapitel:
Als Tal aufwachte hatte der Regen nachgelassen. Sie stand auf und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. ,Wie lange hab ich geschlafen?´ Sie trat aus dem Bau und prüfte die Luft. Die war nach der verregneten Nacht frisch und klar. Außerhalb der Bäume wehte ein rauer Wind, der zwar nicht durch das Blätterdach dringen konnte, aber den unverwechselbaren Geruch von Schnee mit sich brachte. Tal trottete über die Lichtung zu ihrem Heilkräuterbau und schob sich durch den Eingang. Normalerweise lagerten hier Kräuter aller Art, doch im Moment war er in eine Krankenstation umfunktioniert. Gestern hatten sich die Nachtschwarzen einen großen Kampf mit den Taghellen geliefert. Viele waren bei diesem Kampf zu Tode gekommen und auch einige überlebende, standen kurz vor dem Aus. Einen hatte sie schon erlösen müssen und keine Lust, es noch einmal zu machen. Tal blickte sich um. Helle Tropfen lag schlafend auf der gesunden Seite, die andere hatte eine große Wunde. Kitty hatte sich fest zusammen gerollt. Willy lag, ebenfalls schlafend, an ihrer Seite. Fallender Regen lag neben Funkelnde Fische, die sich seit der letzten Nacht nicht gerührt zu haben schien. Besorgt trat Tal an die Kätzin heran und steckte die Nase in den Pelz der Kätzin. Der war kalt und feucht, ohne ein pochendes Lebenszeichen. Tal zog die Nase zurück. Sie musste ein trauriges Heulen unterdrücken. Sie packte den kalten Körper mit den Fängen und zog ihn nach draußen, auf die Lichtung. Als sie ihn auf die nasse Erde fallen ließ, hörte sie hinter sich Pfotenschritte und einen Herzschlag später konnte sie eine leicht verwirrte und ärgerliche Stimme hören: „Warum ziehst du sie nach draußen? Sie wird frieren!“ Tal drehte sich zum dem Redner um und blickte ihn traurig an. „Ich fürchte er wir nie wieder frieren“ „Nein…Nein!“ Fallender Regen jaulte seine Verzweiflung in den Himmel und stürzte vor, um von seiner Gefährtin Abschied zu nehmen. Tal wandte sich ab und trottete über die Lichtung zurück zu ihrem Bau. Sie war völlig niedergeschlagen. Ihre ganzen Heilkünste hatten nicht gereicht um Funkelnde Fische zu helfen. ,Noch ein Toter. Wie viele werden noch folgen?´
- 5. Kapitel:
Tal ging zurück in den Bau der Kranken. Sie hoffte inständig, das Fallender Regen es alleine verkraften möge, denn wenn sie sich zu sehr mit dem Kater aufhielt würden vielleicht noch andere Katzen ihrem Beispiel folgen. Die Meisten waren durch den Trauerschrei bereits wach. Willy lag immer noch neben Kitty, die blinzelnd in den nassen Morgen schaute. ,,Was war da los?", wollte Dreckige Wolke wissen, dessen Fell nach allen Seiten anstand. ,,Funkelnde Fische...", hob Tal an, aber ihre Stimme brach. Sie musste schlucken bevor sie weiterreden konnte. ,,sie...sie ist...tot", brachte sie den Satz zuende und musste sich zwingen nicht ebenfalls laut aufzujaulen. Dreckige Wolke senkte den Kopf. ,,Wir werden sie immer in unseren Herzen bewahren.", miaute der junge Kater. ,,Diese Kämpfe müssen aufhören" - ,,Machst du Witze?!?", keifte eine Stimme aus dem anderen Ende des Baues und Tal wandte sich um. Sie hatte nicht gemerkt, das die Besitzerin der Stimme, Helle Tropfen, ebenfalls wach war. Als die Kätzin versuchte aufzustehen, schnellte Tal vor und drückte sie an der Schulter nach unten, doch die blaugraue Kätzin fauchte sie wütend an und schüttelte sie ab. Sie humpelte in die Mitte des Baues und fauchte: ,,Wir müssen sofort wieder angreifen!" Sie drehte sich und fixierte jeden der Runde der Reihe nach mit ihren blauen Augen. ,,Wir können das ihnen nicht einfach durchgehen lassen! Sie haben uns eine vielversprechende Kriegerin und einem guten Krieger die Kraft zu kämpfen genommen!" Die Kätzin wollte kriegerisch den Kopf hochreißen, doch ihr verletztes Bein gab unter ihr nach und sie fiel zurück auf den Boden. Tal machte einen Schritt auf Helle Tropfen zu, doch ohne sie anzusehen, knurrte diese: ,,Noch einen Schritt näher und du hast keine Ohren mehr" Tal trat zurück, aus Angst die Kätzin könnte ihre Drohung ernst meinen. Dreckige Wolke trat zu seiner Lehrerin und versuchte die Kätzin zu beruhigen. Helle Tropfen fauchte ihn zwar an, aber der junge Kater redete weiter beruhigend auf sie ein. ,,Kampf ist keine Lösung", sagte er mit sanfter, aber fester Stimme. Helle Tropfen schnaubte zwar empört, ließ sich dann jedoch ohne Widerstand von Dreckige Wolke zurück in ihr Nest bringen. Die anderen Katzen, die ebenfalls erschrocken über den Wutanfall von Helle Tropfen ein oder ein paar Schritte zurückgetreten waren, sammelten sich in der Mitte des Baus, als Dreckige Wolke zurück kam. ,,Wir sollten versuchen eine friedliche Lösung zu finden", meinte der junge Kater. ,,Aber wäre das nicht so, als ob du deine eigene Selbstjustiz durchführen würdest?", warf Willy ein, den Blick zum Ausgang des Baues gerichtet. Dreckige Wolke blickte etwas beschämt auf den Boden und miaute etwas kleinlaut: ,,Ja, schon irgendwie" - ,,Tja", sagte Willy, den Blick immer noch aus dem Bau gerichtet. ,,Da ist dir wohl jemand zuvor gekommen" Dreckige Wolke, blickte irritiert auf. ,,Wie meinst du das?", fragte er. Willy schnippte nur stumm in die Richtung des Baueingangs. Dreckige Wolke trottete hinüber und blickte hinaus. Etwas zögernd folgte ihm Tal. Als sie hinaussah, konnte sie nur den toten Körper von Funkelnde Fische auf der regennassen Lichtung sehen, von Fallender Regen keine Spur. Entsetzt blickte die junge Kätzin Dreckige Wolke an, der mit einem einzelnen Wort die gesamte Situation beschrieb. ,,Ohoh"
_____________________________________________ Und jetzt noch eine weitere Story, die nichts mit WaCa zutun hat, sondern diesmal mit ein bisschen Marvel... - Eine Begegnung:
Mein Atem ging schwer nach dem Lauf, obwohl ich eigentlich mehr gegangen als gelaufen war. Meine Trainingsgruppe war schon längst verschwunden, aber ich wusste wo ich lang musste. Mein permanentes Seitenstechen hatte nachgelassen und meine Schritte Federn leicht auf dem Waldboden. Ich seufzte. Es war zwar immer schon mein größter Traum gewesen ein Agent zu werden, aber für so eine Art Anstrengungen war mein Körper bis jetzt noch nicht geschult. Das trockene Laub unter meinen Füßen raschelte, als ich durch den Wald lief. Mein Schritt war dennoch relativ flott, obwohl ich schon ziemlich erschöpft war. Der dichte Kiefernwald um mich herum war voller Leben. Vögel zwitscherten in den Zweigen und hier und da war ein Rascheln zu hören, wenn ein kleines Tier stetig seinem Tagesgeschäft nachging. Es war eigentlich eine schöne Gegend hier und ich konnte mir gut vorstellen, wie sie Direktor Fury seiner Zeit gekauft hatte. Das war jetzt einige Jahre her, aber die Gegend hatte nichts in ihrer Schönheit eingebüßt. Nicht das ich damals dabei gewesen wäre, da war ich noch nicht einmal geboren gewesen. In den Archiven gab es jedoch genug Fotos, die es belegten. Meine Gedanken wurden jä unterbrochen, als mir etwas Merkwürdiges auffiel. Ich hörte die Schritte von vier Füßen, wobei doch nur zwei meine eigenen waren. Ich lief weiter um das Geräusch nicht zu verlieren. Ja, es waren eindeutig Schritte von Füßen, dem Geräusch des Aufpralls nach zu urteilen, waren sie etwas größer als meine eigenen. Wenigstens das hatte ich gelernt. Ich lief weiter, wagte aber nicht mich umzudrehen. Das konnte fatale Folgen haben und meine Ausbildung war noch nicht so weit, als das ich es einfach so mit einem vermeintlichen Angreifer aufnehmen könnte. Ich ging ein paar Meter weiter, die Schritte folgten mir. Jetzt war ich mir sicher das ich verfolgt wurde. Ob es zur Trainingseinheit gehörte? Nein, das hätte die Trainerin uns bestimmt gesagt. Unsere Truppe war noch lange nicht für ein Überraschungsmanöver bereit. Eine kleine "Aufmerksamkeit" für den letzten Läufer? Schließlich musste ich mir eingestehen, das ich nicht wusste was es war. Ich beschleunigte meine Schritte ein wenig und die Person hinter mir wurde ebenfalls schneller. Meine Nackenhaare stellten sich auf, ich war hochgradig nervös. Ich biss mir auf die Unterlippe, so fest das es weh tat, und lief weiter. Die Schritte folgten mir. Eine Minute, zwei, drei, meine Nervosität steigerte sich ins unermessliche und gerade als ich glaubte es nicht mehr auszuhalten, erklang eine Stimme. "Das ist jetzt so viele Jahre her und du bist im Laufen keinen Deut besser geworden." Die Worte waren einfach, ein wenig sarkastisch gemeint, trafen aber genau ins Schwarze. "Das ist jetzt so viele Jahre her und du bist immer noch das größte Großmaul des...Universums!", versuchte ich zu kontern und verfluchte den mir gegebenen Wortschatz. Warum fiel es mir so schwer gute Metaphern zu finden? Ich biss mir wütend auf die Zunge, als ich ein kurzes amüsiertes Schnauben hörte. Aber ich hatte meine Chance vertan und der andere war wieder am Zug. "Du warst noch nie eine tolle Sportlerin, aber du bist sehr beweglich das muss man dir lassen", fuhr die Stimme fort und ich verdammte diese Schlagfertigkeit. Es war ein guter Satz um einen Streit in die Länge zu ziehen. Eine Beleidigung mit einem Kompliment um drei Ecken. Ich musste mir schnell etwas einfallen lassen, wenn ich das noch toppen wollte. "Wenn du nur einmal über dein blödes Gefasel nachdenken würdest, würdest du bemerken das du nur Schrott redest!", meinte ich schlagfertig und hörte ein kaum unterdrücktes, glucksendes Lachen. Ich müsste zugeben das meine Antwort nicht die Beste wir, aber es war immerhin eine Antwort. Plötzlich streiten meine Füße sandige Erde und ich stand am Ufer eines Sees. Das Wasser war an den Rändern glasklar und wurde zur Mitte hin immer dunkler. Verwundert drehte ich mich um und blickte zurück auf den Waldweg. War ich irgendwo falsch abgebogen? So hübsch er auch war, der See war mir gänzlich unbekannt. Es wurde langsam dunkel, der erste Stern tauchte über den Baumkronen im Himmel auf. Ich erschrak ein wenig, als eine Stimme aus dem Hintergrund fragte: "Na, verlaufen?" Der Ton war mehr als sarkastisch. Ich ballte meine rechte Hand zur Faust, Dieser Kerl ging mir allmählich echt auf die Nerven. Mein Blick glitt erneut in den Himmel, wo sich zum ersten noch ein zweiter Stern gesellt hatte. Ich zuckte zusammen, als ich im nächsten Moment eine Hand auf der Schulter spürte. Ich biss die Zähne um einander und stellte zischend die Frage, die ich schon von Anfang an hätte stellen sollen. "Was tust du hier?" Die Antwort kam nicht sofort, die Hand auf meiner Schulter blieb allerdings. Nach einer Weile kam dann doch ein Satz über seine Lippen. "Ich habe nach dir gesucht" Bei seinen Worten lief ein Schauder durch meinen Körper und ich bekam eine Gänsehaut. Das war zwar eine der möglichen Antworten gewesen, aber ich hätte sie nicht so plötzlich erwartet und schon garnicht so schnell. So war er garnicht. Er redete sonst lange um eine Thema her, bevor er auf den Punkt kam. Ich schluckte und stellte dann die alles entscheidende Frage, auf die wir anscheinend beide warteten. "Warum?" Ich spürte wie sich die Hand auf meiner Schulter anspannte, und plötzlich ging alles ganz schnell. Er riss mich herum und ehe ich michs versah drückte er seine Lippen auf meine. Ich riss etwas verschrecken, aber auch erstaunt die Augen auf und einen Moment lang war ich in der Versuchung es zu genießen. Doch dann gewann mein gesunde Verstand wieder die Oberhand und ich stieß ihn von mir. Mit aufgerissenen Augen starrte ich auf den Boden, unfähig irgendetwas zu begreifen. Dann blickte ich langsam auf und sah wie er einen Schritt zurücktrat. Mein Blick fiel auf sein Gesicht und ich staunte nicht schlecht. Zum ersten Mal in meinem Leben, konnte ich in seinen grünen Augen Bestürzung, Verwirrung sehen. Gefühle waren ihm normalerweise fremd. Ich konnte sehen wie er innerlich mit sich rang. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und er trat einen zurück. Noch einen Schritt vor, noch einen zurück. Dann wollte er noch einen Schritt zurück machen, aber das Wasser des Sees versperrte ihm den Weg. Ich sah wie sein Körper sich versteifte. Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Ich sah in seinen Augen Bestürzung, Verwirrung und auch ja, etwas Angst von Wut, wie ich es erwartet hatte, war keine Spur zu sehen. Ich wusste er würde mir nichts tun, er könnte es nicht. Ich hingegen fühlte eine tiefe Entschlossenheit, was sich sicher auch in meinen Augen wiederspiegelte. Dann war der Moment vorbei und ich trat in Aktion. Blitzschnell packten meine Hände seinen Kragen und kurz sah ich Verzweiflung in seinem Blick, dann nahm ich meinen Kopf zurück und unsere Lippen trafen sich in der Mitte. Er brauchte keine Sekunde um zu verstehen was gerade passiert war, er ließ es einfach geschehen. Meine Hände fuhren durch seine langen, schwarzen Haare und er hatte die Hände an mein Gesicht gelegt. Als wir uns einige Sekunden später von einander trennten, frage ich ihn: "Dir ist schon klar, das wir jetzt zusammen sind, oder?" Loki lächelte mich an und meinte: "Klar, dir nicht?"
Und hier der zweite Teil, wobei ich denke das der nicht ganz so gut geworden ist... - Der Morgen am See:
Meine Augenlider flatterten, als ich die Augen gegen die helle Sonne aufschlug. Ich musste noch ein paar weitere Male blinzeln, bevor ich alles erkennen konnte. Ich runzelte verwirrt die Stirn. Das war nicht mein Zimmer, das war überhaupt kein Zimmer. Ich lag draußen an einem See, das sanfte Rauschen des Windes in den Bäumen war hinter mir zu hören. Ich richtete mich auf und blickte über das Wasser. Die helle Morgensonne brachte es zu glühen. Ein wunderschöner Anblick, der mich aber verwirrte. Was war falsch an diesem Bild? Langsam begann mein Gehirn zu arbeiten. Jeder Gedanken wurde Schritt für Schritt durch gegangen. Was machte ich hier? Wusste ich nicht. Warum durfte ich nicht hier sein? Klar, Regeln für Rekruten, aber kommen und gehen durften wir trotzdem wie gewohnt, nachdem wir uns eingetragen hatten. Dann schoss mir eine weitere Frage durch den Kopf. War ich allein hier? Einen Moment lang herrschte Stille in meinem Kopf, dann stürmten die Erinnerung des gestrigen Abends wieder auf mich ein. Der Lauf, der Streit, der Kuss. Ich riss die Augen auf und schaute mich um. Unter mir befand sich eine Decke, ich hatte mit mit einer anderen zugedeckt. Eine Sekunde später machte ich noch eine Entdeckung. Meine Klamotten lagen neben mir auf einem Haufen im Sand. Ich zog die Decke um mich enger. Ich ließ meinen Blick noch einmal über das die ungewohnte Situation schweifen, als er auf einen zweiten Haufen Klamotten fiel, Klamotten die definitiv nicht von mir waren. Ein Schauder lief mir über den Rücken, denn plötzlich hatte ich eine furchtbare Vermutung. Langsam drehte ich mich um, bis der Wald ganz in meinem Blickfeld war. Das Laub war trocken, die Blätter der Bäume raschelten im lauen Wind. Bis auf ein paar Vögel in den Ästen war aber nichts zu hören, oder zu sehen. Einerseits war ich erleichtert, andererseits zutiefst verunsichert. Wenn hier keiner war, wieso war ich dann hier? Ich drehte mich langsam wieder um und schaute über den See, überlegte, als ich plötzlich etwas an meiner Hüfte spürte. Eine Sekunde später streichelte ein warmer Atem mein Ohr. "Guten Morgen, gut geschlafen?", fragte eine Stimme leise. Ich seufzte. So sehr ich mir auch Mühe gab, ich konnte ihm nicht böse sein. Nein, ich war eher auf mich sauer. Ich musste lächeln und meinte: "Ja schon...Und was war gestern eigentlich los? Ich hab keinen Schimmer mehr was passiert ist." Ich spürte den Luftzug seines Atems in meinem Nacken und konnte mir gut vorstellen wie er lächelte. Er wusste genau so gut wie ich, was letzte Nacht passiert war und so brauchte ich auch keine Antwort von ihm. Ich lehnte mich nach hinten und legte meine Kopf in seine Halsbeuge. Er drehte den Kopf und ich spürte wie er an meinen Haaren roch, es kitzelte ein wenig, als er das tat. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und schmiegte sich an mich. So saßen wir da. Die Sonne stieg langsam über den Horizont, erwärmte den Sand und die Decke auf der wir saßen. Der Wind ließ nach, bis er kaum noch zu spüren war und die Vögel begannen aus vollen Kehlen zu singen. Schließlich seufzte ich und richtete mich langsam auf. Ich nahm meine Sachen und blickte ihn an: "Schau mal weg" Ein freches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, als er antwortete: "Warum? Ich hab dich doch schon so gesehen" Ich schüttle in gespielter Verzweiflung den Kopf, muss aber lächeln. Dann zog ich mich an. Die Sachen sahen von gestern noch durchgeschwitzt aus und plötzlich schämte ich mich für mein Aussehen. Ja, auch mir war mein Aussehn hin und wieder peinlich, auch wenn man's nicht glauben mag. Ich drehte mich um und sah direkt in sein Gesicht. Seine grünen Augen ruhten ruhig auf mir, seine Lippen lächelten freundlich. Mit einem Mal konnte ich nicht anders und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Er legte seine Hände an mein Gesicht und ich verschränkte die Arme hinter seinen Schultern. Dieser Kuss war länger als der letzte Nacht und er war auch irgendwie besser. Als wir voneinander abließen war sein Blick aber von Traurigkeit getrübt. Ich legte meine Hand auf seine Wange. "Was ist denn?", fragte ich mit sorgenvoller Stimme. "Ich habe einfach keine Ahnung wie das mit uns weitergehen soll...Ich schaffe es einfach nicht mehr so lang von dir getrennt zu sein", gab er zu und nahm vorsichtig meine Hand von Wange, heilt sie aber fest, als er sie langsam nach unten ließ. In meinem Hals bildete sich ein Kloß und ich musste schlucken bevor ich antworten konnte. "Mir geht es ebenso, die letzten drei Jahre waren echt die Hölle", stimmte ich ihm zu, als plötzlich eine unerklärliche Wut ihn mir aufstieg. "Was glaubst du, was ich nicht alles dafür gegeben hätte, das du zurückgekommen wärst! Erst New York und dann stehst du in der Datenbank beziehungsweise als nicht auffindbar! Wo warst du!?!", inzwischen schrie ich ihn nur noch an. "Ich habe drei Jahre lang kein Lebenszeichen von dir bekommen! Ich hatte Angst um dich, Angst das dir etwas schlimmes passiert ist!" Ich ließ die ganze Wut raus, die sich all die Jahre in mir aufgestaut hatte. "Ich hab versucht mich mehrmals umzubringen wegen dir, du kannst von Glück sagen, dass sich mein Verstand jedes Mal noch rechtzeitig eingeschalten hat!" Nach diesem Satz gingen mir die Argumente aus, ich blickte auf, sah in sein Gesicht und sah das er lächelte. Er grinste mich mit dem frechesten Lächeln an, was er mir je gehabt hatte und das machte mich nur noch wütender. "Na warte...", sagte ich und holte mit dem Arm aus. Meine Finger krallten sich in seine Schulter und ich zog ihn zu mir ran. Dann begannen wir uns wie wild zu küssen. Immer wilder und er drückte mich gegen einen der umstehenden Bäume. Seine Hände fuhren unter mein T-Shirt und den weiteren Handlungsverlauf kann man sich sicher vorstellen. Ich will dazu nur so viel sagen, das es für mich und ihn einfach hammermäßig war. Keuchend lagen wir nebeneinander auf der Decke. Er hatte seinen Arm um mich gelegt und wir schauten gen Himmel. Ich drehte meinen Kopf und sah ihn an. "Wo waren wir grade?" Er lachte kurz auf und antwortete: "Du hast mich angeschrien, warst sauer auf mich und dann...ähm ja" Er machte mit der rechten Hand eine kreisende Bewegung in der Luft und ich musste ebenfalls auflachen. "Das ich den Tag noch erleben darf, wo dir die Worte fehlen" Er blickte mich gespielt beleidigt an und meinte: "Na danke" Ich drehte mich auf den Bauch und stubste seine Nasenspitze mit dem Zeigefinger an. "Ich mach nur Spaß!", sagte ich und lächelte ihn an. "Also ich muss dir ganz ehrlich sagen, wenn du wütend bist, bist du noch besser", meinte er und grinste mich an. Ich setzte mich auf, stemmte die Hände in die Seiten und erhob dann drohend den Zeigefinger. "Loki Laufeyson, ich verbiete mir solche Erwiderungen!", sagte ich in gespielter Strenge. Er richtete sich ebenfalls auf und machte ein betretenes Gesicht. "Ja, Frau Lehrerin!", antwortete er. "Ich geh in die Ecke und schäm mich!" Dann legte er seine Hände um meinen Bauch und zog mich nach hinten. Ich schrie vor Freude und wir beide mussten laut lachen. Nach nach einem tiefen Atemzug lagen wir noch eine Zeit lang aneinander gekuschelt auf der Decke und sahen den Wolken bei vorüberziehen zu. Dann standen wir auf, zogen uns an und setzten uns in den Schatten eines Baumes. Ich lehnte an seiner Schulter, unsere Hände lagen locker aufeinander. Wir begannen zu reden. Über alles mögliche, auch über völlig belangenlose Dinge. Auch wenn die Produktivität unsere Gespräche eher mittelmäßig war, lachten wir viel und wir beide konnten uns so richtig auskotzen über alles was uns nervte. Er über seinen Bruder, das Universum, ich über mein Leben, über meine Kollegen, über mein Training. Als uns nichts mehr zu reden einfiel, begann ich leise zu singen und er hörte mir ruhig zu. Ich wusste, das es liebte wenn ich sang. Ihm war dabei egal was ich sang. Es wurde langsam nachmittag, aber ich war weder hungrig, noch wollte ich irgendwo anders hin. Als ich gerade zu "Rather Be" ansetzte, knackte es ihm Unterholz. Ich hielt sofort inne. Auch er hatte es gehört und war ebenfalls ganz still. Kurze Stille, dann setzte das Rascheln wieder ein. Es war nicht der Wind, soviel war sicher. Blätter raschelten, kleine Äste knickten ab. Ich konzentrierte mich auf den Rhythmus der Tritte. Nach wenigen Sekunden kam ich auf zwei Leute. Ich wandte ihm meinen Blick zu und spürte das er meine Hand drückte. Was auch immer geschehen würde, wir würden das gemeinsam durchstehen. Dann teilte sich das Unterholz und Coulson trat heraus. Ich sah nur seinen bestürzten und verletzen Blick und wusste das ich etwas sehr dummes getan hatte.
_____________________________________________ Und nun für die Freunde der "Känguru-Chroniken" von Marc-Uwe Kling, eine kleine Story... - Deutsche Sprache, neue Sprache:
Das Känguru sitzt im Wohnzimmer und tippt auf dem Laptop herum. Ich sitze im Sessel und trinke Tee, als es plötzlich laut ruft: "Hay, voll toll, die haben hier eine Seite wo man deutsche Übersetzungsvorschläge für englische Wörter abgeben kann!" Ich höre ein paar Klicks, dann beginnt der Kopierer zu rattern. Ein paar Minuten später drückt das Känguru mir eine Liste in die Hand. "Da! Du benutzt absofort nur noch doch die deutschen Wörter statt der englischen!" Ich überfliege die Liste. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich statt Laptop jetzt 'Klapprechner' sage" Das Känguru blickt mich an. "Doch sonst werden wir nämlich einen Termin (deadline) für einen Schlag-Hingeher (event) ausmachen müssen! Und da wird es kein 'Essen nach Ermessen' (all you can eat) - Buffet geben!" Ich schiele auf den Zettel. "Dann solltest du dir vielleicht ein Prallkissen (Airbag) besorgen, denn ich kann nicht garanieren das ich keinen Aussetzer (blackout) haben werde! Und am Ende müsstest du das vielleicht noch absagen (canceln)!" Das Känguru blickt mich böse an. "Willst du mich meuten (mobben)? Das wird das Glanzlicht (highlight) des Abends werden! Wir werden voll im Punktlicht (spotlight) stehen! Welche Zeitwahl (timing) wäre für dich am Besten?" - "Naja, ich muss erstmal meinen Netzauftritt (website) aktualisieren (updaten), damit sie die von dem anderen Comedian übertrifft" - "Ey!", schreit das Känguru. "Du hast Comedian gesagt! Du hat dich aber verpflichtet (comitten)" Ich hebe abwehrend die Hände. "Schalt dein Leben ab! (abschalten=chillen1) Wenn du damit ein, kannst du ja gerne mit den anderen aus dem 'Asozialen Netzwerk' netzplaudern (chatten)" Das Känguru rümpft die Nase. "Mit dir als meinem Mitbewohner hab ich ja voll den Glücktopf (Jackpot) gezogen." Langsam macht mir das richtig Spaß. "Wolltest du nicht deine Handy-Pauschale (flatrate) ändern?" Wütend knüllt das Känguru das Blatt zusammen und wirft es in die Ecke. "Das macht keinen Spaß mehr", sagt es. "Ich bleibe lieber dabei mich zu beschweren über diese unsinnige, englische Sprache" Ich lege meine Blätter auf den Tisch und gehe zur Tür. "Wo willst du hin?", fragt das Känguru. "Ich hol mir nen Geh-Kaffee"
1 - diese Umschriebung geht auf das Sprichwort "Chill dein Leben!" zurück
http://www.aktionlebendigesdeutsch.de/wortarchiv.php
So, das war es erstmal von mir, ich hoffe das Zeug gefällt euch^^ Ich würde mich über Kritik freuen
~ Vale
Zuletzt von Vale am Fr Jul 03, 2015 6:52 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | | Thema: Re: Vale macht auch mal ein paar Storys.... Do Jul 02, 2015 7:10 pm | |
| hey ich bin grade bei der wc geschichte die ist richtig schön geworden. :D
LG |
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| Thema: Re: Vale macht auch mal ein paar Storys.... Do Jul 02, 2015 7:12 pm | |
| Danke, dass ist nett von dir, obwohl ich denke das Kapitel 4 etwas zu kurz ist^^ ~ Vale |
| | | | Thema: Re: Vale macht auch mal ein paar Storys.... Do Jul 02, 2015 7:33 pm | |
| Ihm vergleich zu den andern vieleicht aber ich finds richtig schön |
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| Thema: Re: Vale macht auch mal ein paar Storys.... Sa Dez 12, 2015 10:00 pm | |
| Kontext zum Text: Lilly und Billy the Kid hatten einen sehr hefrigen Streit, und wissen jetzt beide nicht so wirklich, was sie voneinander halten sollen, da die Person, die sie schon eine gefühlte Ewigkeit kannten, jetzt plötzlich jemande anders zu sein scheint...
Lilly lag auf dem Bett, den Blick starr gegen die Decke gewandt. Sie war so sauer, wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Ihre rechte Hand ballte sich zur Faust und öffnete sich wieder. Sie wollte ihren Frust hinausschreien, sie wollte jemanden leiden sehen, nur nicht sich selbst. Es knackte, als sie die linke Hand zur Faust formte, ihre Knöchel wurden weiß. Nein, sie würde sich nicht von ihrem Frust verzehren lassen, die Wut in ihr wollte heraus und sie wusste auch schon genau wie. Die junge Frau brauchte sich kaum zu konzentrieren, als sie ihre Aura aktivierte. Ein süßlich-würziger Duft, und dennoch zarter Duft, erfüllte den Raum, doch mischte sich auch eine saure, bittere Note unter den Geruch. In ihrer Hand sammelte sich eine kleine gräulich-blaue Pfütze aus reiner Auraenergie. Vorsichtig, um nichts davon zu verschütten, erhob sie den Oberkörper und setzte sich auf. Dann drückte sie sich mit der anderen Hand aus dem Bett. Leise betrat sie durch die offene Tür den Flur, die flüssige Energie in ihrer Hand warf ein bläuliches Licht an die Wände, welches tanzende Schatten hervorrief. Langsam schlich sie den Gang entlang, bliebt jedoch in den Mitte plötzlich stocksteif stehen. Auch ohne, dass sie ihre geschärften Sinne bemühen musste, hörte sie Musik. Ihr Blick richtete sich auf die Wohnzimmertür, wo die Anlage stand. Lilly kniff die Augen zusammen, sodass sie nur noch kleine Schlitze waren. Was machte er noch hier? Sie hatte ihm gesagt er sollte verschwinden! Obwohl es kaum möglich schien, wurde sie in diesem Moment noch wütender. Ihre Aura flammte kurzzeitig auf und duftete den ganzen Flur mit dem Geruch von saurem Regen aus. Mit katzengleichen Schritten glitt sie an der Wand entlang, auf den Türrahmen zu. Sie zitterte vor Anspannung am ganzen Körper, es war extrem anstrengend für sie ihre Aura in dieser konzentrierten Form aufrechtzuerhalten. Jetzt konnte sie die schwachen Schatten an der gegenüberliegenden Wand des Raumes sehen. Die Straßenlaternen warfen ihr dreckiges Licht durch das Fenster an die kahle Wand, da die sie eigentlich vor längerer Zeit schon Poster hatte aufhängen wollen. Langsam kam sie hinter dem Türrahmen hervor, die Dunkelheit des Flurs verdeckte sie. Die Hand mit der leuchtenden Aura zwischen den Fingern schob sie hinter den Rücken. Doch das was Lilly sah, irritierte und überraschte sie so, dass ihre Aura sich sofort mit einem leisen Zischen verflüchtigte. Billy the Kid saß auf der Armlehne der Couch, den Blick gegen die, in dem schwachen Licht der Laternen, graue wirkende, leere Wand gerichtet. Die Anlage lief leise im Hintergrund. Das Lied kam Lilly sofort bekannt vor, auch wenn ihr der Titel nicht sofort einfiel. „Noone knows what it’s like, to be the bad man…“ Im Gehirn der jungen Frau arbeitete es, als sie krampfhaft versuchte sich an den Titel des Liedes zu erinnern. Sie kannte die nächste Zeile, doch der Titel blieb weiterhin in ihrem Gedächnis verschwunden, ein Gedanke, den sie nicht zu fassen bekam. „…to be the sad man…“ Erst als diese Worte gefallen waren, ergab sie der Titel aus den folgenden Zeilen des Liedes. „Behind blue eyes“, hauchte sie kaum hörbar, als sie Stelle im Lied fiel. Warum hörte Billy the Kid sich so etwas an? Sie kannte ihn lange genug um zu wissen, dass er so gar nicht der Typ für schnulzige Lieder war, ja sie sogar zutiefst verabscheute. Warum also jetzt? Fast im selben Augenblick wie sie die Frage in Gedanken ausgesprochen hatte, kam ihr darauf schon eine Antwortmöglichkeit in den Sinn. Doch Lilly wollte sich nicht festlegen. Sie hatte gelernt, dass dies ein fataler Fehler sein konnte. Aber sie wollte Gewissheit. Sie hob den Kopf, um Billy ins Gesicht sehen zu können. Die junge Frau sah seine stechend blauen Augen, doch der schelmische Glanz der sonst darin immer schien, war gänzlich verschwunden. Langsam ließ sie den Blick weiter an seinem Körper heruntergleiten. Bei jedem Atemzug zitterte sein ganzer Körper. ,Wahrscheinlich, weil er von dem Streit noch etwas außer Atem ist‘, dachte sie geistesabwesend. Der Mund des unsterblichen Amerikaners war ein gerade Strich, zudem biss er sich unablässig auf die Unterlippe, er knabberte nicht daran, wie wenn er nervös war, er hatte die Zähne einfach über die Lippe gelegt. Ganz leicht konnte man dabei, die etwas zu großen Schneidezähne sehen, doch für Lilly war diese kleine Zahnfehlstellung schon so normal wie atmen. Ihr fiel es gar nicht mehr auf. Sie ließ ihren Blick noch weiter nach unten wandern. Billy saß vorn auf dem Anfang der Armlehne, die Beine in einem rechten Winkel auf den Boden gestellt, die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt. Er hatte die Hände gefaltet, sein Kinn lag auf seinem Daumen auf. Lilly schaute noch einmal in Billys Gesicht, in der Hoffnung, irgendeine Gefühlsregung auszumachen, doch nichts geschah. Mit leerem Blick blickte Billy the Kid starr gegen die kahle Wand. Im fahlen Licht des Zimmers hätte man ihn glatt für eine Statue halten können, nur das regelmäßige Heben und Senken des Brustkorbs, ließen erkennen, dass es sich hierbei um einen Menschen handelte. Lilly konnte den Blick nicht von Billys blauen Augen abwenden. Es war schon seltsam. Noch vor wenigen Augenblicken hatte sie ihn umbringen wollen, wobei sie jetzt, nachdem ihr Verstand wieder klarer war, sagen musste, dass dies eine ziemliche Schnapsidee gewesen war. Billy the Kid war zwar, wohl einer der jüngsten Unsterblichen auf der Erde, doch mit fast hundertsechzig Jahren, hatte er ihr einiges voraus, was die Kontrolle und Erfahrung mit seiner Aura betraf. Doch jetzt, wie sie ihn so saß, wusste sie nicht einmal mehr, ob sie es wirklich übers Herz gebracht hätte ihn zu töten, selbst wenn sie es geschafft hätte ihn zu überwältigen. Sie hatte einfach nicht den Mut dazu. Zudem hatte sie ihn sehr gern, auch wenn sie das in seiner Gegenwart wohl nie zugeben würde. Sie atmete zitternd, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als ihr klar wurde, dass ihre Auseinandersetzung Billy scheinbar nicht ein Deut weit etwas bewiesen, geschweige ihn zum Nachdenken gebracht hatte und außerdem war sie sich sicher, dass er sie jetzt hasste. Im gleichen Moment, wie ihr dieses Gedanke kam, fuhr draußen ein Auto vorbei. Die hellen Scheinwerfer schienen durch die Fenster und warfen groteske Schattenbilder an die Wand. Billy hob leicht den Kopf, um einen kurzen Blick auf das Spiel zwischen Licht und Schatten zu erhaschen. Mit einem schnellen Schritt trat Lilly hinter die Wand, die Flur und Wohnzimmer trennte. Ihr Atem ging flach, als sie sich an der Wand entlang in ihr Schlafzimmer tastete, nicht im Stande in diesem geschwächten Zustand ihre geschärften Sinne zu aktivieren. Ihre Hände zitterten, als sie die Tür von innen sachte ins Schloss drückte. Als sie sich umdrehte und sich mit dem Rücken gegen die Tür lehnte, entfuhr ihr ein Schluchzen. Sofort hielt Lilly die Luft an, kniff die Augen zusammen und biss sich auf die Zunge, bis sie Blut schmeckte. Nein, sie würde nicht weinen, sie würde ihre Gefühle schlucken, sie würde jetzt einfach schlafen gehen, sie würde…Lilly glitt das kalte Holz der Tür hinab, die Hände zu Halbfäusten geballt an die Stirn gelegt. Den Mund zu einer Grimasse verzogen, versagte ihre Stimme und die Tränen bahnten sich ihren Weg. Billy the Kid hob den Kopf, als er das leise Klicken eines metallenen Türschlosses hörte. Er hatte Lilly schon längst bemerkt. Er hatte schon gewusst, dass sie kam, als er die Tür gehört hatte, die sie öffnete und als er den Geruch ihrer Aura wahrgenommen hatte. Er hatte gewusst, warum sie gekommen war, was ihre Absicht gewesen war, doch er hatte nichts getan, weil er wusste, dass sie es nicht wagen würde ihn anzugreifen. Doch er fragte sich auch, ob er, falls sie tatsächlich angegriffen hätte, er den Mut besessen hätte sie zu bekämpfen. Sofort war ihm klar, dass er mit größer Sicherheit genug Mut besessen hätte, er war ja nicht umsonst Billy the Kid, doch er wollte nicht. Billy blinzelte kurz etwas verwirrt. Nein, das konnte nicht die Antwort sein. Sie wäre einfach zu kurz, zu einfach. Der Unsterbliche blickte erneut gegen die Wand, als seine geschärften Sinne plötzlich etwas wahrnahmen. Billy richtete den Oberkörper auf. Er hörte es ganz deutlich. Weinen. Er hörte das Schnappen nach Luft, das leise, kaum hörbare schluchzen. Billy the Kid hasste weinen. Weinen bedeutete Schwäche und Schwäche war fatal, wenn nicht sogar tödlich. Deswegen weinte der Unsterbliche auch nicht, noch nie in seinem ganzen Leben, dass er als Billy the Kid führte, hatte er auch nur eine Träne vergossen. Doch als er Lillys Weinen hörte, spürte er wie seine Augen feucht wurden. Er konnte sie nicht leiden sehen. Und hasste sich dafür. Billy richtete den Blick starr geradeaus, als ihm die Tränen über die Wangen strömten. Die Anlage war zwischenzeitlich umgesprungen, und war jetzt mitten in „Because of you“ von Kelly Clarkson. Billy the Kid spannte die Hand zur Faust und der Duft von Cayennepfeffer erfüllte den Raum. Die Kupferkabel, die die Anlage mit der Steckdose verbanden, schmorten durch und sie hab den Geist auf. Billy the Kid fuhr sich mit den Händen durch das Haar, als seine Tränen den Boden vor ihm benetzen. Und er hasste sich dafür. Abgrundtief. |
| | | | Thema: Re: Vale macht auch mal ein paar Storys.... So Dez 13, 2015 11:29 am | |
| ist auch wider gut geworden ^^ |
| | | | Thema: Re: Vale macht auch mal ein paar Storys.... | |
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