Zweibeinersiedlung [3]

Fussel fasste Mut, vorischtig drückte er den Wiederstand von sich weg, anschließend schlüpfte er nach draußen. Unbekannte Geräusche umgaben ihn, sie verunsicherten den Kater und ließen ihn zögerlicher werden. Fussel machte vorsichtig einen Schritt nach vorne. Hier war die Luft viel klarer, die Gerüche die ihn umgaben waren ihm unbekannt. Er fasste sich ein Herz und tat einen weiteren, sehr kleinen Schritt nach vorne. > Meine Hausleute würden niemals zulassen das mit etwas passiert! <, sprach er sich in Gedanken Mut zu. >Sie würden mich niemals einer Gefahr aussetzen. <, dachte Fussel, dabei lief er noch einen kleinen Schritt. Der weiße, blauäugige Kater beschloss es langsam angehen zu lassen und für heute nicht weiter zu gehen. Für ihn war das alles noch zu aufregend, zu fremd und zu angsteinflößend. Viel zu viel Neues gab es um ihn herum, das verwirrte ihn und nahm ihm auch in gewisser Weise den Halt, den er eigentlich so sehr brauchte.     

Fussel machte also kehrt und tapte wieder zurück, in die Richtung, in der er die Klappe vermutete. Eigentlich wusste er genau wo sich die Klappe befand, denn er hatt ein sehr gutes räumliches Denken, jedoch herrschte in ihm auch eine gewisse Angst, das sich Dinge bewegen und plötzlich verschwinden könnten. Fussel drückte seinen Vorderkörper gegen die Klappe, sie schwang nach innen auf. > Vielleicht gehe ich später noch mal dorthin, die Gerüche haben mir gefallen. Alles war so viel frischer und klarer als hier. < überlegte der schmale weiße Kater. Er streckte sich ausgiebig, dann machte er sich auf den Weg zu seinem Futterplatz, um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Trotz dessen er nicht besonders hungrig war fraß Fussel vom dem, was ihm seine Zweibeiner hingestellt hatten: Sie kochten ihm stehts frisches Fleisch, manchmal bekam er auch komplett rohes. Er wusste das seine Hausleute sehr auf seine Gesundheit bedacht waren, deswegen gab es bei ihm lange schon kein Trockenfutter mehr.   

Der eher zierliche weiße Kater war gerade dabei, einen Happen Futter zu verschlingen, da hörte er seine Zweibeiner nach Hause kommen. Der Schritt des einen Zweibeiners klang schwerer als sonst, das war eine Kleinigkeit, die Fussel als erstes auffiehl. Dann hörter er kratzen, und Schreie, Geräusche eines Wesens, die ihm im ersten Moment eine ziemlich Angst einjagten. Angespannt und mit gespitzten Ohren saß Fussel da, an sein Futter verschwendete er längst keinen Gedanken mehr. > Was ist das? Ist das gefährlich? Es kommt anscheinend von draußen, die Hausleute haben es mitgebracht. Also wird es schon nicht gefährlich sein... < Fussel hatte viel vertrauen in seine Besitzer, nie hatten sie ihm wissentlich geschadet. Sie wollten immer das Beste für ihn.    

Fussel stand nun instinktiv geduckt da, er wusste das sich am Ende des Flures etwas lebendes, im unbekanntes befand. Diese Tatsache jagte ihm erst eine gewisse Angst ein, die sich langsam aber sicher in Neugierde verwandelte. Fussels Nackenfell, das sich gesträubt hatte, glättete sich nun wieder. Den Geruck, der von dem Lebewesen ausging war Fussel gänzlich fremd. > Ob das etwas mit meiner kleinen Erkundungstour zu tun hat? < überlegte der Kater, er war sich unsicher. Immer noch geduckt verharrte er an Ort und Stelle, er war sich nicht sicher ob das fremde Etwas ihn auch riechen, oder hören konnte. Da ging er lieber auf Nummer sicher. Fussel wartete was nun passieren würde.    

Fussel merkte, wie das fremde Wesen auf ihn zu kam, er wich einige Pfotenschritte zurück. Als sie zu sprechen begann, zuckte er schon fast ein wenig zusammen. Ein Wesen, das sprechen konnte wie er? Klar, da gab es Zweibeiner, die er mittlerweile einigermaßen verstand, aber diese Kommunikation war immer sehr einseitg gewesen: Er verstand Fetzen der Wörter, könnte an ihrer Stimme ablesen wie es ihnen ungefähr ging, das funktionierte sehr gut. Aber wenn es darum ging, den Zweibeinern irgendetwas Wichtiges verständlich zu machen, war dies meistens zum Scheitern verurteilt. Es schien ihm manchmal, als wollten sie sein maunzen gar nicht verstehen. Mit Körpersprache konnte man es gleich vergessen. Fussel entschied sich, etwas mehr Standhaftigkeit zu demonstrieren. Sie würde ihm nichts böses tun, das würden seine Zweibeiner nicht zulassen. Der weiße, schmale Kater setzte sich, spitzte die Ohren aufmerksam und richtete seinen Körper nach der Stimme aus. "Meine Zweibeiner nennen mich Fussel, was macht du hier und wie ist dein Name?" fragte er, in die immer währende Schwärze.    

Fussel prägte sich Crystals Geruch gut ein. "Sie haben noch nie jemanden her gebracht, der keiner der ihren war." wunderte er sich einen Moment lang. "Denkst du das du hier bleiben wirst? Oder nehmen sie dich wieder mit?" Fussel wusste nicht, ob er sich nun über die Gesellschaft freuen sollte. > Das wird mein Leben nur noch mehr ins Chaos stürzen. < befürchtete er, trotz dessen er bemerkte, das es viel schöner war, wenn man nicht bloß Gespräche mit sich selbst führen konnte. Er merkte wie sich sein Gegenüber bewegte.