Zweibeinersiedlung [3]

das Eingangsposting lautete :

Hier befinden sich zahlreiche Zweibeinernester, die meisten davon besitzten große, gepflegte Gärten oder geräumige Innenhöfe. In manchen dieser Gärten leben Hunde oder andere Haustiere. Die Gegend hier ist eher ländlich, zumindest am Rand der Siedlung. In der Innenstadt gibt es Geschäfte, höhere Wohnhäuse und sogar eine Buslinie.

Kazma
Schelmisch beäugte sie Spike. "Dann werden wir mal herausfinden ob das Hauskätzchen auch flink genug ist!" kündigte sie an und kaum hatte sie ihren Satz beendet, da raste sie auch schon los. Ihre Pfoten schlugen rasend schnell auf den Asphalt, als sie den Donnerweg überquerte, der in der Hitze des Sommertages unbefahren vor ihr lag. Ein wenig schmerzten ihre empfindsamen Ballen, aber sie war den Asphalt zumindest so weit gewohnt, dass sie nicht mehr wund wurden. Mit der Zeit hatte sich eine dicke Hornhaut gebildet, die sie schützte. >Ich werde Spike nicht zeigen, dass ich froh bin ihn getroffen zu haben. Eine Katze mit seinem Intellekt findet man nicht alle Tage. Aber wenn er merkt, dass er mir auch nur ansatzweise etwas bedeutet, könnte er anfangen das auszunutzen.< dachte Kazma, als sie auf der anderen Seite angekommen war. Sie schaute sich noch im gehen nach Spike und dem Zweibeinerjungen um, dabei drosselte sie ihr Tempo leicht. Der kleine Zweibeiner hatte mit dem Rumpfen der Blätter aufgehört und starrte ihnen nach. In unverständlichen Lauten quiekte er den großen Zweibeinern etwas zu und deutete auf Kazma. Zwar machte er keine Anstalten ihnen nachzulaufen, aber die erfahrene Kätzin wollte ihr Glück nicht zu sehr auf die Probe stellen...

Kazma
Die Kätzin beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung und konnte die Wut, die nun in dem kleinen Kater brannte nicht nachvollziehen. "Du hast die Situation doch gemeistert oder?" fragte sie, ohne viele Emotionen ihre Stimme zu legen. Kazma wurde bewusst, dass sie sich eigentlich in keinem Moment wirklich Sorgen um Spike gemacht hatte. Und wenn der Zweibeinerjunge ihn mitgenommen hätte? Ob sie ihm dann zur Hilfe geeilt wäre? Sich für andere in Gefahr zu bringen, war gar nicht ihr Ding. Wer nicht stark genug war, sich selbst zu beschützen, musste eben sehen wo er bleibt! Trotzdem konnte sich die Kätzin diese Frage nicht eindeutig beantworten. Einen gewissen Wert hatte Spike nämlich schon für sie, auch wenn sie es irgendwie lächerlich fand, wie er sich jetzt aufführte. "Du willst nicht mehr Hauskätzchen genannt werden - prima, dann beschwer dich auch nicht, wenn ich dich nicht wie eines behandele." grollte sie, obwohl sie sich ihrer Gefühle - wenn da überhaupt welche in ihr schlummerten - nicht bewusst war. "Du hast es geschafft und dich nicht wie ein Hauskätzchen mitnehmen lassen." kommentierte sie anschließend noch. Irgendwie war das indirekt ein Lob, er hatte sich gut geschlagen. Kazma beobachtete die Zweibeiner, die sich mit ihrem heulenden Jungen langsam entfernten. >Wie sich diese lauten Gobpfoten wohl ernähren?< fragte sie sich, voller innerer Abscheu auf diese Kreaturen. Sie fühlte sich in der Zweibeinersiedlung unwohl, zumal sie hier Spike vorspielen musste, dass sie sich auskannte.

Kazma
Kazma nickte und drehte sich zum gehen. Der Zweibeinerjunge hatte unterdessen aufgehört zu weinen und so war wenigstens diese höchst unangenehme Geräuschquelle versiegt. "Hinter dem NachtClan Territorium liegt ein unbesetztes Waldstück. Dort könnten wir uns die ein oder andere Waldmaus krallen, wenn du Hunger hast." schlug sie vor und ohne auf eine Antwort seinerseits zu warten, marschierte sie mit hoch erhobenem Kopf los. "Dort treiben sich auch selten andere Streuner herum - was ich persönlich verwunderlich finde, bei dem Nahrungsangebot..." dachte Kazma, doch sie sprach ihren Gedanken nicht aus. Einige komische Gefühle machten sich in der Kätzin breit, die sie schwer deuten konnte. Ob sie nicht vielleicht sogar ein wenig stolz darauf war, dass Spike sich so gut geschlagen hatte, als der Zweibeinerjunge ihn packte? Die Kätzin beschleunigte ihren Schritt und lauschte darauf, ob Spike ihr auch noch hinterher kam. Schließlich wollte sie ihn nicht so schnell loswerden, eigentlich wollte sie ihn überhaupt nicht loswerden. Die Sonne brannte von oben auf die Erde und Kazma sehnte sich schon in den kühlen Wald, die stinkende Stadtluft war sie inzwischen leid geworden. Der Speichel lief in Kazmas Maul zusammen, als sie an das saftig-zarte Waldmausfleisch dachte. Waldmäuse waren mitunter ihre Lieblingsspeisen und sie kam, ihrer Meinung nach, viel zu selten in den Genuss.

Kazma
Von Weitem konnte die ungewöhnlich große Kätzin ihn schon wahr nehmen, den verlockend und irgendwie vertrauten Duft des Waldes, der sich jenseits eines friedlich vor sich hin plätschernden Bächleins erstreckte. Bei dem Geräusch des klaren, kühlen Nass hellte sich Kazmas Gemüt etwas auf. Ein erfrischendes Pfotenbad war genau das, was sie bei dem schwülen Wetter brauchen konnte. Einen einzigen Donnerweg mussten Spike und sie nun noch überqueren, dann mussten sie ein kleines Stück Wiese hinter sich bringen, bis sie in den Schatten des schützenden Waldes eintauchen konnten. "Beeil dich und bleib dicht hinter mir, gleich haben wir es geschafft!" wendete sie sich an ihren Weggefährten, bevor sie mit eilenden Schritten in leicht geducktet Haltung über den Donnerweg huschte. Der heiße Asphalt fühlte sich unangenehm unter ihren Pfoten an.

gt: WolfsClan - kleiner Bach Grenze

Crystal

Schon früh am Morgen war Crystal in ihrem Zweibeinerhaus erwacht. Sie war durch die Klappe nach draußen verschwunden und hatte Stunden damit verbracht nach Beute zu lauern. Erst war es nur ein Spaß und sie beobachtete die Amseln die auf dem Boden des Gartens nach Regenwürmern suchten. Doch dann drang der Jagdinstinkt durch, sie hob den Hintern. Vorsichtig und ganz leise hoben und senkten sich ihre Hinterläufe wodurch es aussah als würde sie mit dem Hinterteil wackeln. Im nächsten Augenblick schoss sie aus den Blumen hervor und rannte quer über den Rasen. Sie sprang mit ihren Hinterbeinen Ab und erwischte das schwarze Amselmännchen am Flügel. Lautes schreien hallte durch die Luft als sie den Vogel zu Boden zerrte. Doch sie Tötete ihn nicht gleich. Unter ihren starken Kiefern spürte sie die leichten, hohlen Knochen des Vogels brechen und schleppte ihn dann am Flügel in die Wohnung. Hinter sich verteilte sie eine Spur aus Blut und Federn. Auch im inneren des Zweibeinerbaues schrie der Vogel noch schrill und versuchte verzweifelt durch flattern mit den Flügeln ab zu Hauen. Crystal ließ ihn los und stürmte begeistert zu Fussel. "Fussel ! Fussel ! Wach auf, wach auf du musst schauen was ich für dich gefangen habe" rief sie erfreut in ihrer jugendlichen Stimme. An ihrem Pelz klebte der Geruch vom Tau des Grases, der leicht erdige Geruch des Matsches über den sie gelaufen war und auch der Geruch des Amselblutes klebte an ihren Läufen.

@Farbendieb

Crystal
"viel besser" schnurrte sie begeistert. Ein flugunfähiger Vogel mitten im Nest wo er nicht einfach weghüpfen konnte. Das war doch perfekt, immerhin kannte sich Fussel hier ja aus. Da konnte er sich sicher denken wo der Vogel war. Etwas tapsig und ohne darauf zu achten ihre Pfotenschritte zu verbergen, lief sie voraus. Das hatte sie sich mittlerweile so angewöhnt damit Fussel gut hören konnte wo sie war. Nur hin und wieder schlich sie sich an, wenn sie Fussel mal wieder erschrecken wollte. "Komm komm" mauzte sie und nachdem sie wieder in die Richtung des Eingangs gelaufen war folgte sie der Spur aus Blut und Federbüscheln ins Badezimmer. Dort hatte sich der Vogel ängstlich in eine Ecke gedrängt und schrie nun erbärmlich als er Crystal sah. Einen Flügel hatte er angelegt, der andere Flügel hing ihm hinunter und schliff über den Boden. Crystal hatte ihn verletzt und so konnte er diesen Kaum mehr bewegen. "Na kannst du erraten was das ist?" schnurrte sie vom Badewannenrand hinunter und beobachtete Fussel interessiert.

@Farbendieb Fussel